Die französische Datenschutzsuchmaschine Qwant und die deutsche Non-Profit-Suchmaschine Ecosia gaben bekannt, dass sie sich zusammengeschlossen haben, um gemeinsam einen neuen europäischen Suchindex zu entwickeln – „European Search Perspective“ (EUP). Der Schritt zielt darauf ab, die Abhängigkeit von Suchmaschinen des US-amerikanischen Technologieriesen zu verringern und Innovationen in europäischen lokalen Suchmaschinen zu fördern, insbesondere im Bereich der generativen künstlichen Intelligenz (GenAI). Angesichts der erheblichen Erhöhung der Bing-Such-API-Gebühren durch Microsoft und der zunehmend vorsichtigen Weitergabe von Suchindizes durch Giganten wie Google ist die Einrichtung unabhängiger Indizes zu einer dringenden Notwendigkeit geworden. Der Herausgeber von Downcodes wird die Bedeutung und Zukunftsaussichten dieser Zusammenarbeit ausführlich erläutern.
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Derzeit verlassen sich sowohl Ecosia als auch Qwant auf die Such-API von Bing, wobei Ecosia auch die Suchergebnisse von Google nutzt. Da Microsoft die Gebühren für seine Bing-Such-API deutlich erhöht hat, ist die Verringerung der Abhängigkeit von diesen Technologiegiganten zu einer dringenden Notwendigkeit geworden. Obwohl die beiden Parteien die Nutzung von Bing- oder Google-Diensten nicht vollständig einstellen werden, hoffen sie, die Kerntechnologien, die ihre Dienste unterstützen, durch ihre eigenen Indizes zu diversifizieren, um dadurch die Betriebskosten zu senken und eine technische Grundlage für die Produktentwicklung mit der GenAI-Technologie zu schaffen.
Christian Kroll, CEO von Ecosia, sagte, dass sich mit dem Aufkommen von KI-Tools die Anforderungen an die Suchindizierung geändert haben und Bing und Google bei der Weitergabe ihrer Indizes immer vorsichtiger geworden seien. Daher ist die Entwicklung eines autonomen Suchindex von entscheidender Bedeutung. Darüber hinaus fördert das regulatorische Umfeld Europas auch lokale technologische Innovationen, was eine gute Gelegenheit zur Einrichtung unabhängiger Suchindizes bietet.
Die neue Partnerschaft trägt den Namen „European Search Perspective“ und wird zu je 50 % Ecosia und Qwant gehören. Obwohl die beiden Parteien den konkreten Investitionsbetrag nicht bekannt gaben, sagten sie, dass die bestehenden Aktionäre den Plan unterstützen. Es wird erwartet, dass dieser neue Index im ersten Quartal nächsten Jahres französische Benutzer bedienen wird und bis Ende 2025 auf deutsche Benutzer ausgeweitet werden soll. In Zukunft werden auch Englisch und andere europäische Sprachen unterstützt.
Das Engineering-Team von Qwant wird in das neue Joint Venture wechseln und Qwant-CEO Olivier Abecassis wird auch als CEO des neuen Unternehmens fungieren. Er sagte, dass eine gemeinsame Entwicklung dazu beitragen kann, den Datenpool zu erweitern, die Technologieforschung und -entwicklung zu beschleunigen und auch mehr Investitionen anzuziehen. Ecosia wird Daten und finanzielle Unterstützung bereitstellen, um die für die Suchmaschine benötigte Technologie zu entwickeln.
Im Vergleich zu anderen datenschutzorientierten Suchmaschinen wie Brave wird der Suchindex von EUP (European Search Perspective) Suchergebnisse nach dem Prinzip „Datenschutz an erster Stelle“ bereitstellen und keine personalisierten Empfehlungen auf der Grundlage von Benutzerdaten abgeben. Kroll betonte, dass eine autonome Suchinfrastruktur für die Wahrung der Datensouveränität Europas besonders wichtig sei.
Die Zusammenarbeit zwischen Ecosia und Qwant markiert einen wichtigen Schritt in Richtung digitaler Souveränität und technologischer Unabhängigkeit in Europa. Es lohnt sich, auf die zukünftige Entwicklung der „European Search Perspective“ zu blicken, wie sie die europäische Suchmaschinenlandschaft verändern wird und welche Auswirkungen sie auf den globalen Suchmaschinenmarkt haben wird. Der Herausgeber von Downcodes wird den Fortschritt dieser Zusammenarbeit weiterhin verfolgen und Ihnen die neuesten Berichte bringen.